Befliegung Elefantenanlage «Tembea»
Bei der vermessungs-technischen Aufnahme der neuen Anlage wurde nebst der üblichen tachymetrischen Vermessung auch ein Bildflug mit unserem Multikopter durchgeführt.
Nach rund dreieinhalb Jahren Bauzeit konnten am 16. März 2017 die vier Elefantendamen des Zoos Basel die neue Anlage «Tembea» beziehen. In ihrem neuen Zuhause stehen ihnen rund 5’300 m2 zur Verfügung, mehr als zweieinhalb Mal so viel wie in der alten Anlage. Der Aussenbereich ist einer Savannenlandschaft nachempfunden mit Felsen, Bauminseln, Totbäumen, Badebecken und Futterautomaten, welche für Beschäftigung und Unterhaltung sorgen.
Rapp betreut schon seit rund 20 Jahren den Arealkataster des Basler Zoos. Bei der vermessungs-technischen Aufnahme der neuen Anlage wurde nebst der üblichen tachymetrischen Vermessung auch ein Bildflug mit unserem Multikopter durchgeführt. Die Kombination der beiden Vermessungsmethoden erlaubt einzelne Objekte mit hoher Genauigkeit einzumessen und Umgebungsobjekte mit geringeren Genauigkeitsanforderungen direkt aus dem Luftbild (Orthofoto) zu konstruieren. Dies spart Zeit bei der Aufnahme und erleichtert die Konstruktion der Anlage im Büro.
Geflogen wurde auf 40m über Boden. Um eine genügende Abdeckung zu erreichen und auch keinen Winkel der Anlage auszulassen, wurden 819 Einzelbildern in drei Flügen zu je 15 Minuten erstellt. Daraus entstand eine Punktwolke mit mehr als 125 Millionen Einzelpunkten und einer Genauigkeit von rund 3cm. Anschliessend wurden die Einzelbilder zu einem einzigen Orthofoto mit einer Auflösung von 9mm/Pixel zusammengerechnet. Dieses Orthofoto bildet die Grundlage für die anschliessende Digitalisierung der Umgebungsobjekte. Die 3D-Punktwolke als Basis der Orthofoto-Erstellung, lieferte die notwendigen Höheninformationen.
819 Einzelbilder
in 3 Flügen à 15 Minuten
125 Mio Einzelpunkte
ergeben die Punktwolke
3 cm
Genauigkeit
Die eigentliche Herausforderung aber war nicht der Flug – dieser erfolgte automatisch auf zuvor definierten Flugbahnen – sondern die Bewohner des angrenzenden Flamingo-Geheges. Flamingos sind sehr schreckhaft und können sich, wenn Panik im Gehege ausbricht, leicht verletzen. Es war unklar, wie die Flamingos auf den «ungewöhnlichen Vogel» reagieren würden. Deshalb startete der Flug in Absprache mit der zuständigen Kuratorin in grösstmöglicher Entfernung. Während der gesamten Flugdauer wurden die Flamingos durch die Kuratorin beobachtet, um bei Stressanzeichen den Flug jederzeit abbrechen zu können. Die «Basler-Flamingos» sind aber «stress-resistenter» als gedacht. Sie haben unserer Drohne kaum Beachtung geschenkt und weiter schnatternd nach Futter gesucht!
Das Projekt in Kürze
Fixpunktmessungen, Flugplanung, Befliegung, Berechnen 3D-Punktwolke, Erstellen Orthofoto, Konstruktion der Umgebungsdaten