Ersatzneubau Primarschulhaus Grammel
Das aus dem Jahre 1963 stammende Schulhaus «Rolle» entsprach nach mehreren Sanierungen in technischer Hinsicht und im baulichen Brandschutz nicht mehr den heutigen Anforderungen. Das Primarschulhaus wurde deshalb rückgebaut und durch einen Neubau ersetzt.
Ausgangslage
Das ursprüngliche Schulhaus «Rolle» in Lausen entstand 1963 im damals modernen Sichtbeton nach einem Entwurf von Rolf Georg Otto. Im Zuge des Gemeindewachstums war bald eine Überbauung des Pausenhofs notwendig und Mitte der neunziger Jahre folgte die Ergänzung mit dem benachbarten Schulhaus «Bettenach» in markantem post-modernistischem Stil.
Das Schulhaus «Rolle» aus den sechziger Jahren alterte schnell und musste mehrfach saniert werden. Parallel mit dem Schulhausneubau «Bettenach» erhielt das Rolle-Schulhaus eine neue, zweckmässige Aussenhülle aus Alupanelen. Aus technischen Gründen gingen dabei die schönen modernistischen Details sowie Teile der Fenster (Oberlichter) verloren, was die Tagesbeleuchtung in den Schulräumen stark beeinträchtigte. Nach einem weiteren Jahrzehnt zeigte sich, dass Brandschutz und Hausinstallationen den Anforderungen nicht mehr entsprechen, sodass sich die Gemeinde für den Abriss des Schulhauses zugunsten eines Neubaus an gleicher Stelle entschied.
Auftrag
Rapp erhielt den Auftrag, den Neubau grundrissmässig möglichst treu dem alten Gebäude nachzubilden – also in der alten Form zu erstellen. Denn das ursprüngliche Raumkonzept mit Schulzimmern und vorgelagerten Nebenräumen hatte sich sehr gut bewährt und entspricht nach wie vor heutigen Lernformen. Das neue Schulhaus «Grammel» wurde geringfügig erweitert und bekam, um den räumlichen Anforderungen entgegenzukommen, ein zusätzliches Stockwerk sowie einen Aufzug. Wie im alten Schulhaus werden die Innenwände in Sichtbeton ausgeführt. Die Gebäudehülle ist nach Minergie P-Standard gedämmt und entsprechend zertifiziert. Auf dem Dach ergänzt eine PV-Anlage das zeitgemässe Energiesparkonzept.
Herausforderung
Die Entscheidung, einen Neubau in der alten Form zu errichten, brachte besondere Herausforderung für die Planer mit sich, vorwiegend für die Unterbringung der Gebäudetechnik. Das Schulhaus sollte in der internen Aufteilung an das alte Gebäude erinnern, aber gleichzeitig zeitgemäss ausgestattet und ausgeführt werden. Als besonders anspruchsvoll erwies sich die Führung der Lüftungsleitungen, die viel Raum beanspruchen.
Für die Ausführung der Lüftungsinstallationen wurden deshalb Geschossdecken mit eingebauten Lüftungsrohren entwickelt.
Das interdisziplinäre Teamwork innerhalb der Rapp Gruppe hat viel zur gestalterisch wie technisch optimalen Lösung beigetragen.
Resultate
Das bestehende Schulhaus «Rolle» wurde im März 2016 bis auf die bestehenden Schutzräume abgebrochen und die Überbauung des Pausenhofes zurück gebaut. Sofort nach dem Abbruch begann der Aufbau des neuen Gebäudes, das in Rohbau mit Dach und Verglasung bis Ende 2016 erstellt wurde. Dank der engen Zusammenarbeit der beteiligten Planer und Bauleiter gelang es, die am Bau beteiligten Firmen so zu koordinieren, dass die gesetzten Zieltermine eingehalten und das Bauvorhaben unter dem ursprünglichen Kostenvoranschlag abgerechnet werden konnte. Ab Januar 2017 begann der Innenausbau, sodass das neue Primarschulhaus «Grammel» nach den Sommerferien seinen Betrieb aufnehmen konnte.
4 Geschosse
weist das Hauptgebäude auf
9'000 m³
Gebäudevolumen
16 Räume
aufgeteilt in 14 Klassen- und 2 Werkzimmer
Fotos: Andor Geller