Fernwärme für das Lysbüchel-Areal
Das ehemalige Gewerbe- und Industrieareal Lysbüchel und das südlich angrenzende Wohngebiet befinden sich im Wandel. Im Vorfeld der neuen Nutzung planen und begleiten wir die Erschliessung des Areals mit Fernwärme.
Ausgangslage
Das Areal des ehemaligen Coop-Verteilerzentrums zwischen Elsässerstrasse und Lysbüchelstrasse in Basel umfasst mit 34 400 m² eine Fläche von beinahe fünf Fussballfeldern. Seit 2013 ist das Areal im Besitz der Stiftung Habitat, welche 2016 den nördlichen Teil (auch Volta Nord genannt) an den Kanton verkaufte. Hier sollen rund 2000 bis 3000 Arbeitsplätze sowie Wohn-raum für 1300 bis 1900 Einwohnerinnen und Einwohner entstehen. Beide Eigentümer planen eine Quartierentwicklung mit dem Ziel, «dem Areal Leben einzuhauchen». Bevor neue Gebäude entstehen können, sind massgebliche Änderungen notwendig.
Auftrag
Nach dem Rückbau müssen zunächst unterirdisch kilometerweit neue Leitungen verlegt werden. Für die Industriellen Werke Basel haben wir dafür die Erschliessung mit Fernwärme, Trinkwasser, Strom und Glasfaser geplant sowie die Ausführung begleitet.
Während der Bauzeit galt es, einige Herausforderungen zu meistern. Beispielsweise entdeckten wir beim Verlegen der Leitungen Fundamente von ehemaligen Gleisanlagen, die nun zusätzlich zu entfernen waren. Andernorts mussten bestehende Leitungen gequert werden, obwohl man in der Planung davon ausgegangen war, dass diese nicht mehr genutzt werden. Diese Arbeiten benötigten mehr Zeit. Der Zeitplan jedoch war unabänderlich, musste die Inbetriebnahme doch vor dem Winter erfolgen.
Als zusätzliche Erschwernis in der Planung erwies sich der grosse Koordinationsaufwand und die Logistik. Denn auf dem Areal waren gleichzeitig mehrere Baustellen im Gange: der Rückbau eines Gebäudes, Umbau einer Primarschule, inkl. Erstellung einer Schneise auf dem ehemaligen Gebäudeteil. Das bedeutete Materialanlieferungen bei gleichzeitiger Öffnung der Strassenbereiche.
Auch die Kommunikation mit den angrenzenden Baustellen und den Zwischenmietern war wichtig. Einerseits um zu vermeiden, dass sich die gleichzeitig stattfindenden Arbeiten der verschiedenen Unternehmer auf dem Areal gegenseitig behinderten, andererseits um die ansässigen Zwischennutzer trotz Lärm so wenig wie möglich in ihren Aktivitäten ein-zuschränken.
Resultat
Die Bauarbeiten konnten nach rund einem Jahr fristgerecht abgeschlossen werden, sodass die umliegenden Gebäude rechtzeitig mit Wärme versorgt werden konnten.
Innerhalb der Gruppe befassten wir uns in verschiedenen Projekten bereits seit 2016 mit der Arealentwicklung. Einerseits mit Machbarkeitsstudien zur Arealnutzung für die SBB, andererseits mit dem Rückbau der Coop-Verteilerzentrale an der Elsässerstrasse. Den Rückbau konnten wir soweit abschliessen, dass die entstandene «Brache» im ehemaligen Baugrubenbereich den Arealnutzern für einen Zeitraum von ca. 5 Jahren provisorisch für Freizeitaktivitäten zu Verfügung steht.
34 400 m2
Arealfläche
88 000 m2
Geschossfläche
400 000 m3
Gebäudevolumen