Schule in neuem Glanz
Das in die Jahre gekommene Wirtschaftsgymnasium im St. Alban-Quartier wurde umfassend saniert und umgebaut. So entspricht die Gebäudetechnik den heutigen Ansprüchen und Normen. Alle Unterrichtsräume orientieren sich neu nach Südosten und die Korridore sind durch die Oberlichter besser belichtet. Wir haben dieses Projekt als Generalplaner umgesetzt.
Ausgangslage
Beim Gebäudekomplex, der 1939 –1941 nach den Plänen des Kantonsbaumeisters Julius Maurizio erbaut wurde, gab es zwei wesentliche Herausforderungen. Zum einen ist der Eingriff in bestehende Bausubstanzen meistens mit unvorhersehbaren Überraschungen verbunden. Hinzu kam, dass das Gebäude aus einer Zeit stammt, in der Baumaterialien rar und teilweise minderwertig waren, und die Bausubstanz sich als entsprechend schlecht erwies. Zum anderen war der Terminplan sehr eng. Anfang September 2019 konnten wir das Schulhaus übernehmen, mit dem fixen Übergabeziel direkt nach den Sommerferien 2021.
Der Gebäudekomplex umfasst vier zueinander versetzte und rechtwinklig angeordnete Baukörper: den aufgestockten fünfgeschossigen Haupttrakt, den daran angrenzenden Aulatrakt, den dreigeschossigen Südtrakt und die Doppelturnhalle, die durch eine gedeckte Pausenhalle mit dem Schulbau verbunden ist. An die Turnhalle ist die heute als Kindergarten genutzte ehemalige Hauswartwohnung angegliedert. Trotz verschiedener baulicher Veränderungen in den letzten Jahrzehnten blieben Gebäudetypologie und klare Fassadeneinteilung erhalten. Da die Aussenräume der Schule in die öffentlichen Grünanlagen des Wohnquartiers übergehen, gleicht das Schulareal einem Park.
Auftrag
Die Planung der Sanierung und des Umbaus erfolgten mit grosser architektonischer Sorgfalt durch unseren ARGE- Partner MET Architects und in enger Abstimmung mit der kantonalen Denkmalpflege, die das Schulhaus in ihr Inventar aufgenommen hat. Um die Gebäude den heutigen Normen und Richtlinien anzupassen und die Gebäudetechnik auf den neusten Stand zu bringen, mussten wir sie komplett entkernen. Dies betraf Themen wie Brandschutz, Erdbebensicherheit, behindertengerechte Bauweise oder auch Entfernung der Bauschadstoffe. Die vielfältigen Eingriffe führten zu einem grossflächigen Rückbau des Bestands. Hauptziel war, die bestehenden Nutzungen neu zu organisieren und weitere hinzuzufügen. Alle Unterrichtsräume, sowohl im zweibündigen Haupttrakt wie auch im einbündigen Südtrakt, sind neu nach Südosten orientiert; im Erdgeschoss sind nun gut zugänglich das Sekretariat, das Direktorat und das Lehrpersonenzimmer platziert. Auf der Nordwestseite des Haupttrakts sind die Räume für bildnerisches Gestalten sowie Labore und Physikräume untergebracht.
Hierfür mussten fast alle Querwände neu gesetzt und für die neuen Türöffnungen die tragende Substanz durchbrochen werden. Um die Belichtung in den langen Korridoren zu verbessern, wurden Oberlichter in den Fluren des Klassenzimmertraktes eingefügt. Damit konnte ein attraktiverer Erschliessungs- und Aufenthaltsort gestaltet werden. Hinzugefügt haben wir ausserdem zwei Sondernutzungen: eine Mensa inklusive einer Produktionsküche, die ins Erdgeschoss des Südtrakts integriert und mit einem attraktiven Aussensitzplatz versehen wurde, sowie eine Mediathek im Dachraum über der Aula. Diese wurde mit einer zeitgemässen Bühnen- und Medientechnik versehen. Dabei konnten sämtliche hochwertige Bestandsoberflächen wie Decke und Boden erhalten bleiben und wurden nur behutsam aufgefrischt.
Auch die Turnhallen wurden komplett entkernt und den neuesten Vorschriften an- gepasst. Sowohl die beiden Hallen als auch der angrenzende Kindergarten entsprechen den heutigen Anforderungen der Erdbebensicherheit. Und die Nachhallzeit in den Turnhallen hat sich durch den Einbau akustisch wirksamer Decken optimiert. Damit die Hallen über einen zentralen Eingang erschlossen werden können und es in jeder Halle Lehrpersonenräume sowie geschlechtergetrennte Umkleiden und Duschen gibt, wurden die Nebenräume reorganisiert.
In Zukunft kann ein zeitgemässer Schulunterricht gewährleistet werden, denn die rund 60 Klassenzimmer für die bis zu 800 Schülerinnen und Schüler, die verschiedenen Gruppenräume und Spezialräume entsprechen den heutigen Standards.