Streckenabschnitt der BLT-Tramlinie 14 saniert
Von Muttenz bis zur Wendeschlaufe in Pratteln ist auf zwei Kilometern Länge die doppelspurige Gleisanlage vollständig erneuert worden. Das Projekt befand sich in einem städtisch und industriell geprägten Gebiet mit wichtigen Verkehrsachsen.
Die Linie 14 fährt bereits seit 1918 durch Basel und seit 1922 bis nach Pratteln. Heute bewegen die Trams auf dieser Linie täglich hunderte Personen zwischen Pratteln und der Dreirosenbrücke in Basel. Seit jeher betreiben die Basler Verkehrs-
Betriebe (BVB) die Linie 14, der Streckenabschnitt im Kanton Basel-Landschaft gehört der Baselland Transport AG (BLT), die seit 2018 auch für dessen Unterhalt verantwortlich ist.
Ausgangslage
Ein Teil der Gleisanlagen hatte das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und musste an den aktuellen Stand der Technik und die Richtlinien der BLT und der BVB angepasst werden.
Auftrag
Im Rahmen der Erneuerung wurde der Streckenabschnitt zwischen der Haltestelle Lachmatt in Muttenz und der Wendeschlaufe in Pratteln vollständig ersetzt. Neben Ober- und Unterbau der Meterspur gehörten auch die Gleisentwässerung sowie die Sicherungs- und Fahrleitungsanlagen dazu.
Resultat
Wir erarbeiteten das Bauprojekt für die Erneuerung der Gleisanlage, der Bahnübergänge sowie der Fahrleitungs- und Bahnsicherungsanlagen.
Des Weiteren umfasste das Sanierungsprojekt auch den Ersatz der Gleisentwässerung inklusive der neuen Versickerungsanlagen sowie die Anpassung der fünf Haltestellen an die gesetzlichen Vorschriften des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG).
Die Perronkanten mussten hierfür mit vorgefertigten Betonelementen mit hoher Genauigkeit realisiert werden. Die Fahrleitungsmasten wurden aus der Mittel- in die Seitenlage verschoben, was eine optimale Anpassung der Gleisgeometrie an die neuen Randbedingungen ermöglichte. Sämtliche BLT-eigenen Werkleitungstrassen wurden neu erstellt. Rund 100 oft hochliegende Werkleitungen queren die Gleisanlage oder verlaufen längs davon. Dazu gehören auch Werkleitungen Dritter (Elektro, Gas, Wasser) und die Elektrotrasse der Genossenschaft Elektro Baselland (EBL), die als Drittprojekt parallel zur Gleistrasse erweitert oder neu erstellt wurden. Entsprechend aufwendig gestaltete sich die Werkleitungskoordination.
Im Vorfeld des Projektes galt es, möglichst alle bestehenden Werkleitungen zu erfassen. Im Idealfall hiess dies Einholen und Sichten von Planunterlagen. Fehlende Informationen mussten mit Begehungen, Sondierungen und Vermessungsaufnahmen beschafft werden.
Zu guter Letzt galt es infolge der neuen Gleislage, einen unmittelbar unter der alten Gleistrasse verlaufenden Werkleitungstunnel der chemischen Industrie vor unzulässigen Belastungen zu schützen. Dazu wurde er mit vorfabrizierten U-förmigen Betonelementen eingedeckt. Enge Platzverhältnisse, die sensible Umgebung sowie der enge Zeitrahmen gestalteten diese Aufgabe entsprechend anspruchsvoll. Im Streckenabschnitt befinden sich zudem fünf Bahnübergänge. Je nach Verkehrsbelastung haben wir diese mit Gleistragplatten oder mit Asphaltbelag ausgeführt. Sie sind nun durch Schranken oder Lichtsignalanlagen gesichert.
Bereits im Bauprojekt erstellten wir ein auf den dreimonatigen Tramersatz und die Anliegen der Gemeinde abgestimmtes Baulogistik- und Verkehrskonzept. Darin wurden mitunter auch die Bedürfnisse der Nachbarschaft und der Nutzerinnen und Nutzer der kantonalen Velorouten berücksichtigt.
Bilder des fertigen Streckenabschnitts.
Fotos: Beat Ernst
Tramübergang an der Bahnhofstrasse Pratteln. Von Freitag bis Sonntag.
Fotos: Markus Portmann
Weitere Impressionen der Gleiserneuerung
Fotos: Rapp AG