Trinkwasser für die Zukunft
Zusammen mit dem Verein Ingenieure ohne Grenzen Schweiz (IngOG+) engagieren wir uns für die Verbesserung der Lebensbedingungen bedürftiger Gemeinschaften.
Die Ausgangslage
IngOG+ evaluierte Möglichkeiten für eine Wasserversorgung des Massai-Internat der Ilkeek Aare Primary School (kurz IAPS) in Kenia. Die Schule liegt in der Nähe von Suswa, rund 120 km westlich der Hauptstadt Nairobi. Die dort lebenden Massai legen als Halbnomaden in den regenarmen Monaten grosse Distanzen zurück, um genügend Futter für ihr Vieh zu finden. Für diese Zeiten ist das Internat die einzige Möglichkeit der Massai-Kinder in der Nähe einer Schule zu wohnen. Das Wetterphänomen El Nino verschärft die Problematik der Wasserversorgung in den letzten Jahren zunehmend: Von Juli bis Oktober fehlt es in der Gegend massiv an Wasser. Und wenn es nach langer Zeit regnet, gleicht der Regen einer Sturzflut und kann vom ausgetrockneten Boden nicht aufgenommen werden.
Kurz vor dem Ausbruch der Pandemie konnten sich IngOG+ vor Ort in Kenia selber ein Bild der aktuellen Situation machen. Die Evaluationsreise war wichtig, denn nur wenn die Voraussetzungen gegeben sind, starten IngOG+ mit einem konkreten Projekt.
Die Herausforderung
Die Reisevorbereitung gestaltete sich aufwändig, was aber nicht gravierend war, gestaltete sich. dadurch doch die Auseinandersetzung mit dem Land, den Bewohnern und den Gegebenheiten intensiver. Zentral war die Zusammenstellung eines Fragekataloges, um die Möglichkeiten einer besseren Wasserversorgung zu prüfen.
Dabei unterstützten wir IngOG+ nicht nur mit dem Expertenwissen unserer Fachspezialisten aus dem Bereich Trinkwasserversorgung, sondern luden auch weitere Wissensträger innerhalb der Rapp Gruppe zum Gedankenaustausch ein. Den so definierten Fragekatalog im Gepäck, konnten die jungen Ingenieure ihre Evaluationsreise positiv abschliessen. Im Mai 2020 hat der Verein entschieden, aus der Problemstellung ein Projekt zu eröffnen.
Das Projekt
In einem ausführlichen Bericht schlagen IngOG+ der IAPS vor, sie darin zu unterstützen, ihre Einrichtungen mehr an lokale Standards zu adaptieren, den Verbrauch und die Versorgung von und mit Wasser zu verbessern. Ziel ist eine bessere Zukunftsfähigkeit zu erreichen. Beiträge dafür sind die technische Expertise, die organisatorische Unterstützung und ein teilweiser finanzieller Beitrag. Um das Projekt zu einem gemeinsamen Projekt zu machen, gibt es einige Aufgaben für die Schule selbst. Diese werden durch die beiden beteiligten Lions Clubs unterstützt geführt und durch die Eltern- und Lehrerschaft übernommen.
Der Bericht sieht die Problematik der Wasserversorgung nicht nur in der geringen Niederschlagsmenge, sondern auch im Wasserverbrauch, im Wasserverlust und im Unterhalt der Eirichtungen (im Bericht unter den Ziffern 2.3 bis 2.6 beschrieben).
Als Schlussfolgerung im Bericht werden folgende Vorschläge beschrieben:
• Verbesserung der Instandhaltung und Erhaltung
• Reduzierung des Wasserverbrauches
• Reduzierung der Wasserverluste
• Verbesserung der Wasserversorgung
Schafft es die Schule, ihren Beitrag zu leisten und die Bedingungen für die Zusammenarbeit mit IngOG+ zu erfüllen, kann nach der Coronakrise hoffentlich damit begonnen werden, die erforderlichen Spenden zur Umsetzung der zentralen Massnahmen einzuwerben.
In der Zwischenzeit arbeitet die Lehrerschaft gemeinsam mit IngOG+ den langfristigen Masterplan aus in dem allfällige Massnahmen definiert und in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht werden.
Im Einsatz bei IngOG+
Unsere Verkehrsplanerin Anne-Kathrin Bodenbender ist seit 2008 Mitglied bei IngOG+ und war bei Projekten in Argentinien vor Ort im Einsatz. Wir haben bei ihr nachgefragt, was ihr Engagement im Verein für sie und ihr Verhältnis zum Planerberuf bedeutet.