Kunsterlebnis im Park
Die Fondation Beyeler hat die Chance, sich zu erweitern, und realisiert einen Museumsneubau auf dem angrenzenden Parkgrundstück. Rapp ist bei diesem wichtigen Entwicklungsschritt des renommierten Museums mit dem Baumanagement beauftragt.
Seit nunmehr 25 Jahren ist die Fondation Beyeler in Riehen mit ihren hochkarätigen Ausstellungen ein Publikumsmagnet. Ein Museum des 21. Jahrhunderts ist dabei nicht mehr nur ein Ort für Objekte, sondern auch ein Ort, um sich zu bilden, sich zu unterhalten, sich zu erholen und sich zu treffen. Im Museumsbau von Renzo Piano existieren dafür nicht ausreichend geeignete Räume, weshalb Veranstaltungen und Anlässe in den Ausstellungsräumen stattfinden müssen. Auch für die Präsentation der kontinuierlich wachsenden Sammlung sowie für Dauerleihgaben und Schenkungen fehlt der Platz. Eine Erweiterung ist für die erfolgreiche Entwicklung der Fondation Beyeler deshalb essenziell.
Mit dem Erwerb des benachbarten Iselin-Weber-Parks ergab sich die einmalige Chance zu einem organischen Wachstum der Gesamtanlage mit einem Museumskonzept, welches schon immer die Parklandschaft mit einbezogen hat. Der bisher privat genutzte, historische Park ist mit seinem alten Baumbestand eine Entdeckung. Die öffentlich zugängliche Parkfläche wird damit nahezu verdoppelt.
Der Entwurf des renommierten Architekten Peter Zumthor hatte die Jury 2016 überzeugt. Das Ensemble mit drei Gebäuden integriert sich harmonisch in die umliegende Natur. Ein schlichtes Servicehaus für Administration und Logistik, ein ebenerdiger Pavillon für Veranstaltungen und Begegnungen sowie ein monolithischer Museumsneubau schaffen gemeinsam eine Verbindung zwischen den beiden Parks. Erstere zwei entstehen im Iselin-Weber-Park, der südlich an das aktuelle Museumsareal angrenzt; der Pavillon wird im Berower Park an die bereits bestehende Umfassungsmauer angesetzt. Zusammen mit dem Museumsbau von Renzo Piano und den historischen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert entsteht so ein einmaliges Ensemble.
Das Neubauprojekt des Ateliers Peter Zumthor wurde über die letzten Jahre vom Architekten in Zusammenarbeit mit Fachplanern, Behörden und der Bauherrschaft ausgearbeitet und verfeinert. Nachdem der Einwohnerrat der Gemeinde Riehen 2019 grünes Licht gab, hat die Fondation Beyeler im Juni 2021 die Baugenehmigung der kantonalen Behörden erhalten. Die Bauarbeiten für den Museumsneubau und das Servicehaus starteten im Frühjahr 2022 und dauern voraussichtlich drei Jahre. Die Bauarbeiten für den Pavillon im Berower Park begannen Anfang 2023.
Rapp ist mit dem Baumanagement, der Spezialvermessung und der Werkleitungsplanung beauftragt und deckt damit unterschiedliche Planungsdisziplinen aus einer Hand ab.
Visualisierungen: Courtesy Atelier Peter Zumthor, Ausstellungsraum: © Successió Miró / Calder Foundation, New York / Art Resource, NY / 2017, ProLitteris, Zürich
1500 m2
Ausstellungsfläche im Museumsneubau
200 bis 300 Personen
finden im neuen Pavillon Platz
Weiterführende Informationen
Fondation Beyeler Museumsneubau
Architekt Peter Zumthor und Museumsdirektor Sam Keller sprechen über den geplanten Museumsneubau der Fondation Beyeler in Riehen. Der Bau ist gemäss Keller vor allem eine «qualitative und nicht eine quantitative» Erweiterung des Museums. Zumthor glaubt «sehr stark daran, dass die Architektur und die Kunstwerke miteinander reagieren» werden.