Bau- und Ingenieurvermessung am Grosspeter-Tower
In Nähe des Bahnhofs Basel ist mit dem fast 80 Meter hohen Grosspeter-Tower ein neues Wahrzeichen der Stadt entstanden. Wir waren während der gesamten Bauphase für sämtliche Vermessungsarbeiten zuständig.
Ausgangslage
Der markante Grosspeter-Tower mit seinen insgesamt 25 Geschossen liegt in einem städtisch dicht bebauten Umfeld unmittelbar angrenzend an die Bahnzufahrt zum Bahnhof SBB. Eine für die bauunterstützende Vermessung anspruchsvolle Ausgangslage.
Für die Beweissicherung wurden die umliegenden Bauobjekte und Verkehrsinfrastrukturen während der gesamten Bauphase in engen Zeitintervallen mittels Tachymetermessungen sowie nivellitisch auf dreidimensionale Veränderungen überwacht und die Resultate dokumentiert. Dazu erfolgte vor Beginn der Abbruch- und Aushubarbeiten eine initiale Nullmessung der permanenten Kontrollmessmarken. Ebenso wurde in der relevanten Zeitspanne die Sicherung der Baugrube auf ihre Zuverlässigkeit überprüft.
Die Gleisnähe erforderte eine periodische Überwachung der Schienen, der nördlichen Begrenzungsmauer und der Fahrleitungsmasten. Zur Feststellung möglicher Auswirkungen des Spannvorgangs der Erdanker musste zudem eines der vier Stammliniengeleise der SBB während dieser Arbeiten permanent überwacht werden. Aufgrund der sehr hohen Zugsdichte auf diesem Gleisabschnitt waren Sperrungen für Vermessungsarbeiten ausgeschlossen. Fünfzig Permanentprismen ermöglichten jederzeit die periodischen Kontrollmessungen in der geforderten Genauigkeit, ohne dass man die Geleise betreten musste.
Vielfältige Vermessungsaufgaben
Das Baufixpunktnetz für sämtliche 3-D-Vermessungen während der gesamten Bauphase basierte auf dreissig Vermessungstargets sowie Permanentprismen an den umliegenden Gebäuden. Abhängig von der Geschosshöhe wurden diese nach Bedarf erweitert, damit für die Vermessungsaufgaben auf dem jeweiligen Geschoss die optimale Vermessungsbasis gewährleistet blieb. So konnte auf Präzisionslotungen, wie sie bei anderen Hochhausprojekten zum Einsatz kommen, verzichtet werden.
Für den Rohbau galt es, die nötigen Dienstleistungen wie die Absteckung der Bauachsen und des Innenausbaus sowie die Angaben von Höhenkoten und Meterrissen sicherzustellen. Ebenso wurden geschossweise die Fassadensystembauelemente anhand der exakt vermessenen Sollpositionen fixiert und abschliessend auf ihre vorgegebene Positionsgenauigkeit überprüft.
Für die Stahlbauvermessung in den einzelnen Geschossen wurden vorgängig die Geometrisierung der Absteckungspunkte sowie baubegleitend die Positionierung und Ausrichtung der relevanten Stahlbauteile vorgenommen. Dies ist im heutigen Stahlbau ein wichtiger Bestandteil der Qualitätssicherung.
Flankierende Vermessungen umfassten Aufgaben wie die Positionsbestimmung der Antennenspitze auf dem benachbarten Swisscom-Gebäude anlässlich der Feststellung von Konfliktobjekten im Schwenkkreis des Baukrans oder Standortangaben für die Gerüstabstützung. Aber auch Vermessungen im Zusammenhang mit der neuen Umfahrungsstrasse, der Realisierung von Ver- und Entsorgungsleitungen oder sonstiger Objekte in der Bauumgebung sowie Positionsangaben für Geothermiebohrungen gehörten zum vielfältigen Aufgabenspektrum. Ebenso wurden für die Unternehmerseite diverse Geometrisierungen realisiert, die zum Beispiel in den Absteckungspunkten für die Stellung von Schalungen resultierten.