Zuverlässige Abwasserentsorgung trotz Wartungsarbeiten: Das neue Redundanzsystem am Dreirosendüker
Innovative Lösung für Basel: Schutz der Umwelt und Sicherstellung der Infrastruktur
Basel setzt auf nachhaltige Abwasserlösungen. Der Dreirosendüker, der das Abwasser von Grossbasel zur ARA pro Rheno leitet, wurde in den 1980er Jahren gebaut und war bisher ohne Redundanz. Dies bedeutete, dass bei Revisionen das Abwasser ungeklärt in den Rhein hätte eingeleitet werden müssen.
Warum das Redundanzsystem notwendig ist
Nach 40 Jahren Betrieb war der Dreirosendüker in die Jahre gekommen und bedurfte dringend notwendiger Erhaltungsmassnahmen. Bisher stellte der Düker eine Engstelle dar: Es gab keine alternative Leitung, die das Abwasser bei Wartungsarbeiten übernehmen konnte. Die Folge wäre eine direkte Einleitung von unbehandeltem Wasser in den Rhein gewesen – ein absolutes No-Go für den Umweltschutz. Mit der neu geschaffenen Umgehung kann dieses Szenario vermieden werden.
Wie das System funktioniert
Auf der Grossbasler Seite wurde ein Ansaugschacht errichtet, durch den das Abwasser in eine mobile Pumpstation geleitet wird. Acht Pumpen, die je nach Bedarf ein- oder ausgeschaltet werden können, transportieren das Wasser durch eine fest installierte Druckleitung. Diese verläuft durch den bereits existierenden Energieleitungstunnel (ELT) unter dem Rhein, nahe der Dreirosenbrücke, bis zur Kleinbasler Seite. Dort wird das Abwasser sicher in den Pro Rheno Freispiegel-Kanal eingeleitet.
Die Pumpstation kann bis zu 880 Liter pro Sekunde fördern, wobei die Pumpen flexibel auf Schwankungen reagieren können – von einem minimalen Betrieb bei Trockenwetter bis zur vollen Auslastung bei Regenereignissen. Die Edelstahl-Druckleitung mit einem Durchmesser von 600 mm erstreckt sich über 450 Meter im ELT, ergänzt durch erdverlegte Kunststoffleitungen im Ein- und Auslaufbereich. Diese Konstruktion ermöglicht eine sichere und kontinuierliche Abwasserentsorgung während der gesamten Wartungsperiode.
Bau und Inbetriebnahme
Die Bauarbeiten zur Installation der Redundanz begannen 2020 und wurden 2023 erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden auch umfassende Reinigungen durchgeführt. Bei der letzten Revision im Jahr 2023 konnten beeindruckende 120 Tonnen Ablagerungen, bestehend aus Kies und Fett, entfernt werden – ein Beweis für die hohe Beanspruchung des Systems und die Bedeutung regelmässiger Wartungsmassnahmen.
Dank dieser Redundanzlösung kann der Dreirosendüker nun zuverlässig alle 8 bis 10 Jahre gewartet werden, ohne den Fluss oder das Abwassersystem zu gefährden. Dies sichert nicht nur den langfristigen Betrieb, sondern trägt auch massgeblich zum Schutz des Rheins und der umliegenden Umwelt bei.
Impressionen der Bauphase