Energieeffiziente und CO2-freie urbane Logistik
Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 71 hat Rapp Ansätze und Potenziale identifiziert, in welcher Form die Logistik zur Reduktion des Energieverbrauchs beitragen kann.
Ausgangslage
Megatrends wie die Digitalisierung und Urbanisierung werden die urbane Logistik in den nächsten Jahrzehnten massiv verändern. Insbesondere der wachsende Versandhandel und die steigenden Lieferansprüche werden dazu führen, dass Kleinmengen-Lieferungen stark zunehmen und räumlich und zeitliche entbündelt werden. Ohne Gegenmassnahmen werden der Energieverbrauch und die CO2-Emssionen der urbanen Logistik bis 2050 um weitere 20% zunehmen. Um die anspruchsvollen Ziele der Energiewende zu erreichen, muss auch die urbane Logistik einen wesentlichen Beitrag leisten.
Auftrag
Das Hauptziel des Projektes, welches im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 71 „Steuerung des Energieverbrauchs“ durchgeführt wurde, ist die Identifizierung von Ansätzen und Potentialen der urbanen Logistik zur Reduktion des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen. Kern des Projektes bildet die Entwicklung einer Vision „Intelligente urbane Logistik 2050“, welche gegenüber heute eine deutlich höhere Energieeffizienz aufweist, klimaneutral ist und ohne nicht erneuerbare Energieressourcen auskommt.
Resultate
Die Quantifizierung der Wirkungen zeigt, dass die Vision 2050 für eine energieeffiziente und CO2-freie urbane Logistik erreichbar und machbar ist. Der Beitrag zur Energiewende ist eine über 90-prozentige Reduktion des Energieverbrauchs (nur urbane Logistik betrachtet) und eine 100-prozentige Reduktion der Treibhausgasemissionen. Der Beitrag der urbanen Logistik zu den Reduktionszielen der Energiewende beträgt rund 7% und ist damit erheblich. Es braucht jedoch ausgewogene Rahmenbedingungen mit entsprechenden Anreizen und Regulierungen. Insbesondere auch, damit die Potentiale der neuen Technologien genutzt werden. Neben Energie- und CO2-Einsparungen können weitere wichtige positive Effekte erwartet werden, so eine Reduktion der Fahrten, eine Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Luftqualität. Zudem leistet die Vision einen wesentlichen Beitrag zu Sicherstellung der mittel- und langfristigen Ver- und Entsorgung der urbanen Gebiete. Verschiedene innovative Praktiken im Ausland und in der Schweiz weisen darauf hin, dass sich bereits heute erste Schritte in die Richtung «Intelligente urbane Logistik» abzeichnen.
Für eine ambitionierte Vision zur urbanen Logistik 2050 ist ein Aktionsplan das geeignete Instrument, um die Umsetzung zu initiieren. Die Weichen müssen bereits heute gestellt werden. Ziel ist es, die wichtigsten nötigen Aktionen zu beschreiben, die relevanten Akteure zu identifizieren und zu adressieren und entsprechende Empfehlungen zu Händen der involvierten Akteure abzugeben. In den Fallstudienräumen Basel, Luzern und Zürich sind bereits zum Projektende Anschluss-Initiativen in Richtung Intelligente urbane Logistik ausgelöst worden.