Erweiterung Tramdepot BLT
Ein markanter Angebotsausbau und Ersatzbeschaffungen von Tramkompositionen erforderten eine Erweiterung der Aussenabstellanlage beim Depot Ruchfeld in Münchenstein.
Das Depot Ruchfeld befindet sich an optimaler Lage unmittelbar an den beiden BLT-Hauptlinien Nr. 10 und Nr. 11. Seit der Inbetriebnahme im Jahr 1994 wurden hier rund ein Drittel von insgesamt 33 Kursen der beiden Linien eingestellt und gewartet. Die restlichen zwei Drittel waren bis dahin im Depot Hüslimatt in Oberwil stationiert.
Bestehende, teilweise über 40-jährigen Fahrzeuge wurden seit 2006 sukzessive mit insgesamt 38 neuen Tango-Tramkompositionen ersetzt. Gleichzeitig erfolgte mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2011 eine Taktverdichtung der Linien 10 und 17 von 10 auf 7,5 Minuten, was einem Angebotsausbau von 30 Prozent entspricht und zusätzliches Rollmaterial benötigte. Um alle Fahrzeuge optimal abstellen und die betriebliche Effizienz mit kurzen Ein- und Aussetzfahrten erhalten zu können, wurde das Depot Ruchfeld in Münchenstein mit einer Aussenabstellanlage erweitert.
In der Machbarkeitsstudie wurden fünf Varianten ausgearbeitet. Die Beurteilung von Effizienz und Wirtschaftlichkeit, der Abstellkapazitäten sowie der betrieblichen Flexibilität für künftige Bedürfnisse führte zu der Bestvariante. Das bestehende Parkdeck der BLT im Süden wurde dabei überdeckt und die vorhandene Böschung zur SBB durch eine acht Meter hohe und circa 170 m lange Stützkonstruktion ersetzt. Um den beschränkt vorhandenen Platz bestmöglich zu nutzen, wurde in enger Zusammenarbeit mit der SBB eine optimale Lösung für die Bauabläufe und den Endausbau gefunden. Während den Bauarbeiten schützte ein 15 Meter hohes Netz die SBB-Anlage, sodass die sehr nahe verlaufenden Übertragungsleitungen der SBB in ihrer Lage verbleiben konnten. Aus der grösstmöglichen Ausnutzung der vorhandenen Fläche ergaben sich neu fünf weitere Umfahrungs- und Abstellgleise, auf welchen maximal 13 zusätzlich Tramkompositionen mit einer Länge von je 46.30 m Platz finden. Dies erforderte sehr enge Radien in der Gleisgeometrie sowie Spezialweichen. Mit der Erweiterung wurde auch ein neues Schaltkonzept für die Versorgung der BLT-Linien umgesetzt. Für die geänderte Einspeisung entstand auf dem Gelände der BLT eine neue unterirdische Gleichrichteranlage und ein Übergaberaum für den Stromlieferanten.
Dem Rapp-Team ist es in äusserst beschränkten Platzverhältnissen gelungen, das Unmögliche möglich zu machen.
Das Projekt in Kürze
- Erarbeitung möglicher Varianten einer Depoterweiterung
- Gleisgeometrisierung
- Planung Tiefbauarbeiten
- Planung Spezialtiefbau
- Erstellung Werkleitungskonzepte
- Koordination mit Dritten (IWB, SBB, Kanton BL etc).