Facelifting für Überbauung Hammer 2
Die in die Jahre gekommene Überbauung Hammer II im Basler Matthäusquartier ist umfassend saniert worden. Wohn- und Arbeitsqualität der Architektur-Ikone aus den 1980er-Jahren entsprechen nun heutigen Ansprüchen. Wir haben Umbau und Sanierung konzipiert und als Generalplaner umgesetzt.
Der in den Jahren 1982 – 1985 von Diener & Diener Architekten erstellte Blockrandbau schliesst sich U-förmig an die Efringer- und die Amerbachstrasse sowie an den Riehenring. Neben Wohnungen beinhaltet der Komplex auch Verkaufs-, Büro- und Gastronomieflächen in den Erdgeschossen und reine Büronutzungen in den beiden Eckgebäuden. Unter der Gesamtanlage befindet sich eine zweistöckige Autoeinstellhalle.
Die einzelnen Teile unterscheiden sich architektonisch und teilweise auch in ihrer Nutzung, was Umbau und Sanierung anspruchsvoll machte. Bei den vier Häusern an der Efringerstrasse 24 – 30 handelt es sich um Zweispanner mit zentralen Treppenhäusern. Im Erdgeschoss befinden sich Gastronomie- bzw. Verkaufsflächen, in den nächsten drei Geschossen je zwei Wohnungen und im Dachgeschoss Maisonettewohnungen. An der Strassenseite verbindet eine Laube in Stahl- / Stahlbetonkonstruktion die ganze Fassade. Die Dächer sind in Form von Tonnendächern gebaut. Bei diesen Häusern erfolgte eine Strangsanierung (neue Bäder und Küchen) mit Austausch der Fenster sowie malertechnischer Sanierung der Fassade. Da der Zustand der Dächer eine gründliche Baumassnahme erforderte, entschloss man sich zur Entmietung der Maisonnettewohnungen im Dachgeschoss und der Demontage und Wiedermontage der Dächer.
Die architektonische Form mit asymmetrischen Tonnendächern sowie teilweise veralteten technischen Lösungen forderte dabei Planungsteam und ausführende Firmen besonders heraus. Auch die Sanierung der Verkaufsflächen
im Erdgeschoss erwies sich aufgrund der unterschiedlichen Standards und Ausbauarten (wie z. B. Apotheke, Café,
Lebensmittelladen) als aufwendig. Im Büro-Eckhaus an Efringer- und Amerbachstrasse befindet sich im Erdgeschoss der Eingang zur Verkaufshalle des Grossverteilers Migros, die sich unter der ganzen Häuserreihe an der Amerbachstrasse erstreckt. Das Treppenhaus zu den darüberliegenden vier Bürogeschossen bildet ein getrenntes Volumen und ist seitlich des letzten Wohnhauses an der Efringerstrasse 30 gestellt. Das oberste Geschoss ist von beiden Strassen gesehen zurückversetzt, sodass seine Fläche verkleinert ist. Hier erfolgte eine Gesamtsanierung innen
und aussen, inkl. Einbau einer Klimaanlage (Kühldecken). Dabei wurde das bisherige Layout der Büros belassen.
Bilder: © Xaos Collective, Basel
Die drei Wohngebäude an der Amerbachstrasse bilden eine geschlossene Häuserreihe, deren Eingänge sich in einem verglasten Gang entlang der Strasse befinden. Die Häuser sind über dem Migros-Markt angeordnet. In jedem Haus befinden sich vier Maisonettewohnungen. Die beiden Wohnungen im 1. OG verfügen auf der Hofseite über begrünte Terrassen. Die beiden darüberliegenden Wohnungen besitzen im 4. OG Terrassen, die sich durch die zurückversetzte Aussenwand ergeben. Bei diesen Gebäuden erfolgte eine Strangsanierung in bewohntem Zustand, mit Austausch der Fenster sowie malertechnischer Sanierung der Fassade.
Als grösste Herausforderung erwies sich die technische Durchführung der Strangsanierung im Erdgeschoss auf Ebene des Migros-Marktes. Das Eckhaus am Riehenring 175 und an der Amerbachstrasse bildet mit seinem markanten Treppenhausbau mit horizontaler Gliederung eine architektonische und städtebauliche Dominante. Im Erdgeschoss befindet sich neben dem Eingang ins Treppenhaus die Anlieferung des Migros-Marktes. Darüber folgen fünf Bürogeschosse, wobei das oberste Geschoss im Umriss zurückversetzt ist. An diesem Haus erfolgten die grössten technischen Massnahmen aufgrund des Umbaus der drei obersten Stockwerke für Wohnzwecke. Dafür wurde das Gebäude innen bis auf die statischen Strukturen komplett entkernt und mit neuem Layout umgebaut. Ebenso galt es, die hofseitige Fassade komplett zu ersetzen und die beiden Strassenfassaden gründlich zu sanieren.
Bei den drei Wohnhäusern am Riehenring 169 – 173 schliesslich handelt es sich um sechsgeschossige Zweispanner. Im Erdgeschoss befinden sich Läden und pro Treppenhaus werden 10 Wohnungen erschlossen. An der Seite Riehenring bilden kleine Höfe die Eingangszonen. Auf der Hofseite befindet sich an der gesamten Fassade eine Balkonschicht mit Treppen, die auf die hofseitige Dachterrasse führen. Durch diese Treppenanlage gelangen die Bewohner direkt von ihren Balkonen auf die Terrasse. Diese Häuser wurden in unbewohntem Zustand saniert, was in erster Linie aufgrund des kompletten Austauschs aller Verglasungen an der Strassenfassade nötig war. Sie entsprechen nun den heutigen schalltechnischen Anforderungen und erhöhen wesentlich den Wohnstandard. Alle Wohnungen wurden zudem auf einen neuwertigen Zustand saniert, wobei die Grundrisse unverändert geblieben
sind. Zudem erhielten alle Treppenhäuser moderne Entrauchungsanlagen.