Hardstrasse - Sanierung mit Weitblick
Die Tramgleise, der Strassenbelag sowie die Energie- und Wasserleitungen an der Hardstrasse haben ihr Lebensende erreicht und werden in drei Bauabschnitten saniert. Hinter der Erneuerung verbirgt sich ein komplexes Zusammenspiel aus Planung, Logistik und technischem Fachwissen.
Das Bauprojekt, an dem das Tiefbauamt Basel-Stadt (TBA), die Industriellen Werke Basel (IWB) und die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) beteiligt sind, begann Anfang 2023 mit dem zweiten von drei Bauabschnitten. Hierbei lag der Fokus auf der Gleiserneuerung zwischen St. Alban-Anlage und Angensteinerstrasse. Die Gleise und Fahrbahnen, die zuletzt in den 1970er Jahren erneuert wurden, hatten ihre Lebensdauer überschritten. Zu Baubeginn lautete die zentrale Frage, ob der enge Zeitplan mit zwölf Wochen Vollsperrung ausreichen würde. Besonders Lieferengpässe aufgrund des Ukraine-Konflikts bereiteten Kopfzerbrechen. Es gelang jedoch, den benötigten Stahl für die Masten und Elektrokomponenten für die Weichensteuerung fristgerecht zu beschaffen. Die Tramlinie 14 nahm somit nach zwölfwöchiger Sperrung termingerecht am 26. Juni 2023 den Betrieb wieder auf.
Die drei Bauabschnitte in der Übersicht:
Die Planungen wurden sorgfältig durchgeführt, und auch das Wetter spielte mit, sodass es zu keinen grösseren Unterbrechungen kam.
Gesamtsanierung für mehr Lebensqualität und Verkehrssicherheit
Die Bedeutung der Hardstrasse als wichtige Verbindungsachse für Pendler:innen, Besucher:innen von Sportanlässen und Konzerten in den St. Jakob-Anlagen sowie für die Anwohner:innen wurde während der Bauzeit deutlich. Die Umleitung des Verkehrs über Nebenstrassen des Gellert-Quartiers war unumgänglich, was verständlicherweise für die Anwohner mit Lärm und Umtrieben verbunden war. Der Tramersatz mit 16 Bussen funktionierte während der ganzen Sperrung reibungslos.
Die Gesamtsanierung der Hardstrasse zielt darauf ab, die Lebensqualität und Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Parkplätze sind auf einer Strassenseite konzentriert angeordnet, so dass die Sicht für abbiegende Fahrzeuge und Schulkinder nicht behindert wird. Neue Bäume und die Neugestaltung des Sevogelplatzes bringen mehr Grün ins Quartier. Trottoirs an den Kreuzungen wurden verbreitert, und die Tramstationen so umgestaltet, dass ein stufenloses Einsteigen direkt vom Trottoir in die Trams möglich wird.
Minutiöse Planung für reibungslosen Bauablauf
Eine Gleiserneuerung ist mehr als ein Austausch des alten Gleismaterials. Eine umfassende Planung und Koordination ist besonders wichtig, insbesondere bei einer Tramsperrung. «Die Koordination von neuen Querungen für Fernwärme, Strom und Wasser, die alle unter den neuen Gleisen verlaufen, erfordert eine sorgfältige Abstimmung», erklärt Yves Schaller, Teamleiter Projektmanagement Verkehrsanlagen. «Auch die Kanalisationsschächte mussten infolge der neuen Gleisgeometrie angepasst werden.». Die gute Zusammenarbeit zwischen den Bauherren (TBA, IWB, BVB) und den Planungsbüros wie der Rapp AG, trug deshalb entscheidend zum reibungslosen Bauablauf bei.
Die Gesamtsanierung ist noch nicht abgeschlossen. Der nächste Bauabschnitt zwischen Angensteinerstrasse und Salinenstrasse inklusive bis Karl Barth-Platz erfolgt vom Frühjahr 2024 bis Ende 2025. Dafür ist wiederum ein Tramersatz mit Bussen notwendig, der 21 Wochen dauert. Die Arbeiten werden mit der Sanierung der St. Jakobs-Strasse koordiniert, wo ebenfalls Tramgleise sowie alle Energie- und Wasserleitungen ersetzt werden. Diese Koordination minimiert die Anzahl und Dauer der Tramsperrungen.