Mehr Züge und mehr Reisende
Mit dem zusätzlichen Gleis, den neuen Perronanlagen und mit der Passerelle werden im Bahnhof Basel SBB die nötigen Kapazitäten für mehr Zugshalte und mehr Reisende geschaffen. Es sind grosse Ausbaupläne, in die auch die Rapp AG mit Aufträgen eingebunden ist. Dazu gehören die Bauleitung, die Tragwerksplanungen, die Vermessungsarbeiten, die Erschütterungsmessungen, die Lärmbeurteilung sowie die Planungen zum Verkehr.
Der Bahnhof Basel SBB stösst an seine Kapazitätsgrenzen. Für zusätzliche Züge fehlen die Halteorte und für zusätzliche Reisende fehlt der nötige Platz auf der bestehenden Passerelle, insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten. Mit den Umbauarbeiten werden im Bahnhof Basel SBB die Kapazitäten für mehr Zugshalte und mehr Reisende geschaffen. Es sind grosse Ausbaupläne der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), in die auch die Rapp AG mit Aufträgen eingebunden ist. Dazu gehören die Bauleitung, die Arbeiten zur Tragwerksplanung, die Vermessung und die Erschütterungsmessungen, die Lärmbeurteilung sowie die Planungen zum Verkehr. Larsen Szulerski, Teamleiter konstruktiver Tiefbau bei Rapp, ist sich der grossen Verantwortung bewusst.
Engagiertes Team im Rücken
«Die Beratungskompetenz und das Wissen um die Anforderungen des Bahnbetriebs sowie das Wissen um die Abhängigkeiten der einzelnen Fachbereiche untereinander führen letztendlich zur gewünschten Qualität und zur entsprechenden Kosten- und Termintreue.» Ebenso notwendig sei ein hohes Mass an Flexibilität und Kreativität, um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können. Szulerski darf bei Rapp auf ein hoch motiviertes und engagiertes Team zählen.
Die Umsetzung in sehr engen Verhältnissen im Bahnhofsbereich unter laufendem Betrieb auf den Gleisen wie auch auf den Perrons ist eine der grössten Herausforderungen in diesem Projekt.
Zwei Projekte gleichzeitig
Die SBB planen und kombinieren zwei Projekte gleichzeitig. Zum einen entsteht eine zweite Passerelle, zum anderen wird ein zusätzliches Gleis (Gleis 20) gebaut. Dafür werden die Perrons im südlichen Teil des Bahnhofs weitgehend umgebaut. Die Kosten für diese baulichen Massnahmen an Schienen, Gleisen, Weichen, Perrons und Stützmauer beziffern die SBB mit 150 Millionen Franken. In den Projektierungsphasen ist vor allem das Know-how zu Kunstbauten und zu den betrieblichen Anforderungen des Gleisbetriebes gefragt. Die Evaluation potenzieller Herstellverfahren im Vorprojekt war für Larsen Szulerski genauso entscheidend wie das Wissen um die Umsetzung in die Praxis. Zudem ist die richtige Beratung des Auftraggebers durch hoch qualifizierte Ingenieure und Konstrukteure im Gesamtprojektgefüge unabdingbar. «Nur so wird das Projekt erfolgreich geplant und umgesetzt.»
Zweite Passerelle bringt Entlastung
Die Kosten für die Passerelle werden von der SBB mit 60 Millionen Franken angegeben. Sie weist neben der Konstruktion als Doppelfachwerk im Taktschiebeverfahren eine Besonderheit auf. Das Tragwerk muss eine Stützenverschiebung um bis zu 5,20 Meter aufnehmen können, um künftig eine abweichende Lage der Gleise zu ermöglichen. Diese Lastumlagerungen in einem Tragwerk ermöglichen zu können, war eine Herausforderung. «Insbesondere waren die ästhetischen Belange und das ingenieurtechnisch Machbare miteinander zu verschmelzen», ergänzt Szulerski. Die Passerelle wird im Bereich zwischen der bestehenden Passerelle und der Margarethenbrücke liegen und die Perrons erschliessen, vom heutigen Perron Gleis 5/6 bis zum künftigen Perron Gleis 19/20 sowie mit direktem Zugang zum Gundeldingerquartier. Die überdachte Passerelle ist 147 Meter lang und hat eine nutzbare Breite von rund 10 Metern. Sie ist via Treppen und Lifte zugänglich und entspricht damit den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG). Durch die zusätzliche Passerelle ergeben sich höhere Kapazitäten für die Personenströme, um der Taktverdichtung der Züge gerecht zu werden.
Weitere Informationen: Inhalt des Projektpakets | SBB
Menschen hinter dem Projekt
Bauleiter Antonino Tritschler und Konstrukteurin Melina Grogg geben Einblick in ihre Arbeit
Einschub Passerelle - Erste Etappe
Jahrelange Vorbereitung und Planung, und nun die erste Einschub-Etappe erfolgreich gemeistert. In der Nacht vom 8. auf den 9. Juni 2024 wurde das erste Segment in Basel SBB erfolgreich eingeschoben. Die neue Passerelle mit einer Länge von insgesamt 148 Metern und einer lichten Breite von 10 Metern wird Ende 2025 in Betrieb genommen und entlastet die bestehende Passerelle.
Einschub Passerelle - Zweite Etappe
In der Nacht vom 10. auf den 11. August verschob das Bauteam in der zweiten Etappe den rund 40 Meter langen und 330 Tonnen schweren Passerellenabschnitt mit hydraulischen Pressen bis zum Perron Gleis 14/15. Die einzelnen Teile der Passerelle wurden jeweils abschnittsweise angeliefert und auf der Montageplattform zusammengebaut. Die Plattform befindet sich neben der Meret Oppenheim-Strasse. Jeder Abschnitt ist 20,4 Meter lang, 12,50 Meter breit, 8 Meter hoch und 165 Tonnen schwer. Der Einbau erfolgt mit Hilfe von speziellen hydraulischen Pressen und Zugseilen. Sie schieben den neuen Abschnitt zusammen mit den zuvor eingeschobenen Abschnitten an ihren Platz.
Neue Passerelle nimmt Formen an, so der Titel im Bericht auf teleBasel.
Daten der nächsten Etappen:
3. Etappe: 28./29. September 2024
4. Etappe: 30. November / 1. Dezember 2024
5. Etappe: 1./2. Februar 2025
6. Etappe: 29./30. März 2025