Modernisierungsschub Badischer Bahnhof Basel
Die Deutsche Bahn AG modernisiert derzeit den wichtigsten Grenzbahnhof zur Schweiz: den Badischen Bahnhof in Basel. Im Mittelpunkt steht der barrierefreie Ausbau. Das bedeutet einen enormen Modernisierungsschub. Gleichzeitig wird die gesamte digitale Infrastruktur erneuert. Die Rapp AG Basel und die Rapp Regioplan GmbH in Lörrach wurden beauftragt, in zwei grossen Bereichen des Bahnhofs aktuelle und präzise Bestandsaufnahmen durchzuführen.
Tunnel unter dem gesamten Areal
Bei dem ersten Projekt handelt es sich um einen ca. 800 m langen Tunnel, der das gesamte Bahngelände unterquert und dessen gesamte Geometrie erfasst werden soll. Das teilweise noch aus der Gründerzeit 1913 stammende und mehrfach erweiterte Tunnelsystem soll als spätere Kabeltrasse dienen.
Als wichtiger Baustein für die Grundlagenplanung in diesem internationalen Projekt sollten aus den Vermessungsdaten Grundrisse und Schnitte generiert werden können. Schwerpunkte bei der Durchführung der Vermessungsarbeiten waren die Koordination und Abstimmung mit der Deutschen Bahn AG und dem Generalunternehmer. Hinzu kam die Erstellung eines effektiven Sicherheitskonzeptes.
Die Planung, Durchführung und anschliessende Auswertung der 3D-Laserscanaufnahmen (September/Oktober 2024) erfolgte durch erfahrenes Personal der Rapp AG Basel. Die Passpunktverdichtung an den oberirdischen Tunnelzufahrten hingegen wurde durch die Rapp Regioplan GmbH organisiert und vermessen, da das übergeordnete Festpunktnetz in deutschen Gauss-Krüger-Koordinaten gespeichert ist.
Mit insgesamt 870 Scanpunkten wurde das komplexe Tunnelsystem, das teilweise nur aus engen, mannshohen Röhren, sehr grossen Kavernen mit Nebenräumen und einer Steigzone besteht, innerhalb von vier Tagen komplett vermessen. Die anschliessende Auswertung, Berechnung und Georeferenzierung der Punktwolke ergab eine mittlere Cloud to Cloud Genauigkeit von 3 mm und eine absolute Genauigkeit zu den Zielzeichen von 2 mm.
Fazit:
Das Ergebnis lässt sich sehen. Zum Einsatz kamen zwei parallel arbeitende LEICA RTC 360 Laserscanner. Die Auswertung erfolgte mit moderner Spezialsoftware. Als Endprodukt erhielt der Auftraggeber georeferenzierte, bereinigte Punktwolken im e.57-Format, einen Online-Viewer sowie einen 2D-Grundriss des gesamten Tunnelverlaufs im pdf- und dwg-Format. Die Arbeiten wurden termingerecht und innerhalb des Budgets abgeschlossen.
Tiefliegender Gang
Beim zweiten Projekt ging es um die vollständige geometrische Erfassung des so genannten Tiefgangs, auch «Tiefliegender Gang» genannt. Es handelt sich um einen Verbindungsgang unterhalb der Bahnsteige mit zahlreichen Nebenräumen. Dieser Bahnhofsbereich, der teilweise ebenfalls aus der Gründerzeit von 1913 stammt und mehrfach umgebaut wurde, soll vollständig saniert und umgenutzt werden.
Auch hier müssen im Vorfeld für die Grundlagenplanung Vermessungsdaten erstellt werden, um Grundrisse und Schnitte generieren zu können. Da sich mehrere Bereiche der Räumlichkeiten im öffentlichen Bereich befinden, war eine enge Abstimmung mit der Deutschen Bahn AG und dem Generalunternehmer unumgänglich. Hinzu kam die Erstellung eines effektiven Sicherheits- und Aufnahmekonzeptes.
Die Planung, Durchführung und anschliessende Auswertung der 3D-Laserscanneraufnahmen (Oktober/November 2024) wurde wiederum von Mitarbeitern der Rapp AG Basel durchgeführt. Die Passpunktverdichtung erfolgte wiederum durch die Rapp Regioplan GmbH.
Der «Tiefliegende Gang» mit allen relevanten Nebenräumen wurde innerhalb von zwei Tagen komplett vermessen. Die anschliessende Auswertung, Berechnung und Georeferenzierung der Punktwolke ergab erwartungsgemäss eine mittlere Cloud-to-Cloud-Genauigkeit von 3 mm und eine absolute Genauigkeit auf die Zielzeichen von 2 mm.
Fazit:
Auch hier ein sehr gutes Ergebnis. Zum Einsatz kamen, wie zuvor im Tunnel, zwei parallel arbeitende LEICA RTC 360 Laserscanner. Die Auswertung erfolgte mit moderner Spezialsoftware. Als Endprodukt erhielt der Auftraggeber georeferenzierte, bereinigte Punktwolken im e.57-Format, einen Online-Viewer sowie mehrere 2D-Grundrisse und zahlreiche Schnitte im pdf- und dwg-Format. Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen, da noch einige Zusatzauswertungen von der Deutschen Bahn AG erwartet werden.