Ortsumfahrung B 523 Villingen-Schwenningen
Das Regierungspräsidium Freiburg hat Rapp mit der Planung des zweiten Bauabschnitts der Ortsumfahrung Villingen-Schwenningen über die Bundesstrasse B 523 beauftragt. Das Mandat umfasst unter anderem umfangreiche verkehrliche Untersuchungen und Variantenstudien.
Die B 523 wurde erstmals in den 1960er-Jahren geplant und dabei in zwei Bauabschnitte eingeteilt. Der östliche, erste Bauabschnitt nördlich von Schwenningen wurde im Jahr 1987 fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Seine volle verkehrliche Leistungsfähigkeit wird jedoch erst mit Inbetriebnahme des zweiten Abschnittes als Lückenschluss erreicht, dessen Verwirklichung damals zurückgestellt wurde.
Mit dem Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 wurde die Massnahme im vordringlichen Bedarf eingestuft, sodass die Rapp Regioplan GmbH (Konstanz) und die Rapp AG (Freiburg i.Br.) im Auftrag des Regierungspräsidiums Anfang 2020 mit der Planung für den zweiten Bauabschnitt begonnen haben.
Umfassendes Variantenstudium
Erste verkehrliche Analysen zeigten, dass eine Verlängerung der B 523 bis zur B 33 unabdingbar für die Bewältigung des künftigen Verkehrsaufkommens ist. Um den Verkehr entsprechend seiner Charakteristik auf Strassen mit geeigneter Funktion zu halten, wurde ein umfassender Ausbau der B 523 mit möglichen neuen Anschlüssen an die L 178 sowie die K 5709 untersucht.
Durch die teils nahe beieinander liegenden Anschlüsse resultierten relativ geringe mittlere Fahrtgeschwindigkeiten. Aufgrund des Bedarfs, die B 523 in ihrer Verbindungsfunktion zu stärken, wurden unter verkehrlichen und objektplanerischen Aspekten verschiedene Varianten im Bereich der Anknüpfung der B 523 neu an den Bestandsabschnitt entwickelt und umfassend untersucht. Aktuell wird eine Zielvariante aus den Ergebnissen abgeleitet.
Im Bereich der B 33 bestehen durch die Naturschutzgebiete und deren Fauna sowie die Vorgaben für eine adäquate Netzplanung besondere Herausforderungen für die Ausgestaltung der Verknüpfung zwischen B 523 und B 33. Zahlreiche Varianten wurden für den Anschluss entwickelt und unter verschiedenen Aspekten analysiert. Als Vorzugsvariante kristallisierte sich die Durchbindung der B 523 mit der B 33 Nord sowie die planfreie Anbindung der B 33 Süd heraus.
Dank enger interner Zusammenarbeit zwischen Verkehrsberatung in Freiburg und Objektplanung in Konstanz konnten wir gegenseitige Abhängigkeiten laufend berücksichtigen und so dem Auftraggeber Vorschläge unterbreiten, die die Anforderungen aus verkehrlicher und objektplanerischer Sicht bestmöglich erfüllen.
Trassenführung und Anschlussbauwerke
Parallel zu den verkehrlichen Analysen wurden geeignete Trassenführungen und die Ausgestaltung der Anschlussbauwerke untersucht. Hierzu werden zahlreiche Varianten für jeden einzelnen Knotenpunkt auf Grundlage einschlägiger Regelwerke untersucht, um möglichst allen Belangen wie Entwurfsqualität, Kosten, Umweltschutz etc. gerecht zu werden. Herausforderungen sind unter anderem die vorherrschende Topografie, die Flächenverfügbarkeit, insbesondere im Bereich von Anschlussknoten, und die erforderlichen Eingriffe in die Natur und die Umwelt. Die Grundlagenermittlung und die Koordination mit dem Auftraggeber sowie die gesamte Auswertung der Vermessung, inklusive der Erstellung eines digitalen Geländemodells, wurden von Rapp Regioplan GmbH (Lörrach) durchgeführt.
Mit Konkretisierung der Zielvariante zur Ausgestaltung der B 523 inkl. des Umfangs der Anschlüsse erfolgten (in Teilen noch ausstehend) eine schalltechnische und eine lufthygienische Untersuchung, um einerseits Lärmschutzansprüche an bestehenden schutzbedürftigen Nutzungen zu ermitteln und bei Bedarf Massnahmen zum Lärmschutz zu entwickeln, andererseits Veränderungen der Luftbelastung zu analysieren und zu bewerten. Bei den lufthygienischen Untersuchungen wird Rapp unterstützt von dem Büro iMA Richter & Röckle GmbH & Co. KG. Umweltfachliche Untersuchungen waren nicht Bestandteil der Leistungen von Rapp und werden von Baader Konzept GmbH durchgeführt.
Weiterführende Informationen
Regierungspräsidium Freiburg i.Br.: B523 – Ortsumfahrung Villingen-Schwenningen (2. Bauabschnitt)
Anschluss B 33