Rundum erneuerte Gleise und Haltekanten am Centralbahnplatz
Auf einer der wichtigsten Verkehrsdrehscheiben des öffentlichen Verkehrs in Basel sind Gleise, Weichen und Kreuzungen komplett ersetzt worden. Wir begleiteten den Umbau als Planer und Gesamtbauleiter von der Planung bis zur Inbetriebnahme.
Ausgangslage
Der dem Bahnhof SBB vorgelagerte Centralbahnplatz ist mit insgesamt neun Tram- und Buslinien eine wichtige Verkehrsdrehscheibe des öffentlichen Verkehrs. Rund 22 Millionen Personen steigen auf dem Centralbahnplatz jährlich in Tram und Bus. 19 Jahre nach der Umgestaltung des Platzes hatten die stark beanspruchten Geleise das Ende ihre Lebensdauer erreicht. Neben dem Gleisersatz soll auch die Gleisgeometrie optimiert und die Tramhaltestellen an das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) angepasst werden.
Auftrag
Unser Mandat umfasste Bauprojekt, Plangenehmigungsverfahren, Ausschreibung, Ausführungsplanung, Bauleitung, Umweltbaubegleitung und Inbetriebnahme.
Der Ersatz der Gleise erfolgte inklusive Gleisbeton und Gleisentwässerung. Zum Schutz gegen Erschütterung ist der neue Gleiskörper auf Dämmmatten verlegt. Zudem verhindert ein neues Befestigungssystem (W-Tram) mit Streustromschutz, dass Streuströme in das Erdreich entweichen und dort an leitenden Rohren oder bewehrten Bauteilen Korrosionsschäden verursachen. Die Erneuerung des Centralbahnplatzes wurde auch dazu genutzt, die Abdichtung der darunterliegenden unterirdischen Elisabethen-Passage teilweise neu abzudichten sowie den versickerungsoffenen Belag unter den Baumalleen an der West- und Ostseite des Platzes zu ersetzen.
Die Umsetzung wurde im Vorfeld soweit wie möglich mit den Bedürfnissen der betroffenen Hotels, Geschäfte und Anwohner rund um den Centralbahnplatz abgestimmt. So fanden die lärmintensiven Arbeiten zwischen 7 und 22 Uhr statt, während der Gleiseinbau vornehmlich nachts durchgeführt wurde. Anlieger und Benutzer des öffentlichen Verkehrs wurden dabei laufend über die Arbeiten informiert. Unsere Umweltexperten begleiteten die Bauausführung, wobei aufgrund der fünf im Projektperimeter liegenden Hotels die Themen Lärm und Erschütterung im Vordergrund standen.
Die Arbeiten erfolgten auf der Westseite während einer rund sechswöchigen Intensivphase mit teilweiser Sperrung des Trambetriebs. Die Ostseite wurde vollständig unter Betrieb in rund 12 Wochen realisiert, wobei die Haltepunkte der Tramlinien mehrfach geändert werden mussten. Obwohl werktags über 100'000 Fahrgäste und 1’220 Trams auf dem Platz unterwegs sind, ereignete sich dank umsichtiger Baustellenaufsicht kein einziger Personenschaden. Wir konnten hier unsere Erfahrung mit komplexen und vielfältigen Projekten im öffentlichen städtischen Raum für alle Beteiligten erfolgreich unter Beweis stellen. Die Bauarbeiten wurden im Termin-plan und den budgetierten Kosten abgeschlossen.
Resultat
1'100 Meter Gleis, 17 Weichen und 9 Kreuzungen wurden ersetzt, gleichzeitig die Gleisgeometrie optimiert und die Tramhaltestellen an das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) angepasst. Dank höherer Perronkanten steigen nun alle Fahrgäste stufenlos in die Trams ein und aus. Blinde oder sehbehinderte Personen können sich dank spezieller Markierungen besser orientieren.