Sichere Feldberg-Verbindung – Erhalt B317 von Todtnau bis Titisee-Neustadt
Die B317 über den Feldberg ist die Hauptverbindung zwischen dem Wiesental und Titisee-Neustadt. Um diese Verkehrsachse zu erhalten, sind vielfältige Massnahmen erforderlich. Hierzu hat das Regierungspräsidium Freiburg die Rapp Regioplan GmbH mit verschiedenen fachspezifischen Projekten beauftragt.
Die B317 verläuft von Weil am Rhein bis Titisee-Neustadt. Im Bereich zwischen Todtnau und Feldberg sind dringende Erhaltungsmassnahmen erforderlich. Hier beraten wir das Regierungspräsidium Freiburg in enger Zusammenarbeit mit mehreren Fachplanern. Das Aufgabenspektrum reicht von Asphaltarbeiten über Felssicherungsmassnahmen, Spezialtiefbauarbeiten, Ingenieurbauwerke sowie Rohrleitungsarbeiten bis hin zu Umwelttechnischen Belangen. Diese Projekte müssen in engem Zeitraum abgewickelt und aufeinander abgestimmt werden.
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Umfassende Infrastrukturerneuerung
«Unsere Arbeiten begannen 2019 mit der Erneuerung der Fahrbahndecke auf einem rund 9 Kilometer langen Abschnitt zwischen Todtnau und Feldberg», erklärt Peter Pelz, Projektleiter bei Rapp Regioplan. «Eine grosse Herausforderung war dabei, dass der Verkehr während der Bauarbeiten in den Hauptverkehrszeiten aufrechterhalten werden musste.» Die Hauptarbeiten wurden deshalb in Nacht- und Wochenendschichten durchgeführt.
Offene Entwässerungsrinne in Betonbauweise
Ab 2020 galt es, die sanierungsbedürftige Entwässerungseinrichtung entlang der B317 auf einer Länge von 2,3 Kilometern zu erneuern. Dabei wurden insgesamt 665 Fertigteilelemente mit einer Masse von 3,5 - 4,5 Tonnen pro Element bei einem Gefälle von 8 bis 10 Prozent versetzt. Die Herstellung der Baugrube stellte dabei die grösste Herausforderung dar. Diese wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Fachplaner und dem Sicherheitskoordinator erarbeitet. Insgesamt sind zur Sicherung der Baugrube für die Entwässerungsrinnen und deren Schächte mehr als 3.000 m2 Baugrubenverbau erforderlich, welcher aufgrund des anstehenden hohen Felsniveaus auf der gesamten Länge mittels Spezialtiefbauarbeiten rückverankert werden musste.
Rohrleitungssanierung in geschlossener Bauweise
2022 wurden die Entwässerungsleitungen in den laufenden Einzelmassnahmen in geschlossener Bauweise in Zusammenarbeit mit einer Schweizer Spezialfirma saniert. Der begrenzte Arbeitsraum und der aufrechtzuerhaltende Verkehr stellen besondere Anforderungen an die Art der Instandsetzung. Hier kommt das Relinging – Verfahren zum Einsatz.
Die Felssicherungsmassnahmen waren für uns eine grosse Chance, in einem neuen Fachgebiet Ingenieurleistungen sowohl in der Planung als auch in der Ausführung zu erbringen.
Felssicherungsmassnahmen in mehreren Teilabschnitten
Ab 2022 folgten mehrere dringend erforderliche Felssicherungsmassnahmen zum nachhaltigen Schutz der Verkehrsteilnehmer entlang der B317. «Aufgrund der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit hat uns der Auftraggeber mit dieser Aufgabe betraut», sagt Peter Pelz stolz. «Dieses Projekt stellte uns vor weitere Herausforderungen in einem neuen Fachgebiet. Für Rapp Regioplan ist es eine grosse Chance, diese Ingenieurleistungen sowohl in der Planung als auch in der Ausführung zu erbringen.» Denn der Bedarf dafür wächst in der Region aufgrund vermehrt auftretender Felsstütze.
Zur Erweiterung unseres vielfältigen Kompetenzspektrums haben wir die Erfahrungen von Fachplanern für den Bereich Baugrund/Fels einbezogen. Bei diesen Massnahmen werden auf 1,5 Kilometer Länge Spezialnetze im Fels verankert und bilden zusammen mit Steinschlagschutzsystemen und Fangzäunen das Felssicherungssystem. Für die Montage dieser Systeme hat Rapp Regioplan erstmals Hubschrauber eingesetzt.
Die Rapp Regioplan hat viele Kompetenzbereiche in der Planung, Koordination der Planergemeinschaften und der Projektumsetzung abzudecken.
Dank der hohen Flexibilität auch bei Tag-/ Nacht- und Wochenendarbeiten ist Regioplan ein guter und zuverlässiger Partner für den Auftraggeber.
Rutschsanierung mit Spezialtiefbauarbeiten
2023 wurde der Gesamtauftrag um eine Rutschsanierungsmassnahme erweitert. «Dies stellte uns vor interdisziplinäre Herausforderungen da hier die Anforderungen verschiedenster Fachbereiche zusammengeführt werden mussten», erläutert Pelz. Es wurde ein Konzept erarbeitet, um das stetige Abrutschen des Hanges zu stoppen, die Verkehrsflächen auf engstem Raum zu erweitern und dabei den Verkehr während der Bauzeit aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig mussten die vorhandenen Altlasten entsorgt werden. Darüber hinaus galt es, diese Arbeiten mit den gleichzeitig laufenden Massnahmen in einen koordinierten Bauablauf zu bringen. Das Sanierungskonzept umfasst die Erstellung einer rund 350m langen überschnittenen Bohrpfahlwand bei einem nicht unerheblichen Gefälle von 10 Prozent, was umfangreiche Bauprovisorien erforderlich macht. Zur Verbreiterung des Verkehrsraumes wird auf die Bohrpfahlwand eine auskragende Betonplatte aufgesetzt, die mit einer Brückenkappe und Schutzeinrichtungen versehen wird.
2024 starten die Spezialtiefbauarbeiten für die Rutschsanierung, gefolgt von der Sanierung der bergseitigen Entwässerungsrinne und der Fahrbahndecke.
65'000 m2
Asphaltfahrbahn erneuert
9 km
Strasse saniert
350 m
Bohrpfahlwand erstellt
7'500 m2
Netze zur Felssicherung verbaut
2,3 km
Entwässerungseinrichtungen erneuert
Bauarbeiten im Einklang mit Natur- und Vogelschutz
Während der Einzelmassnahmen traten naturschutzrechtliche Anforderungen in den Vordergrund, da die Bauprojekte innerhalb des Natura 2000 Vogelschutzgebiets und Fauna-Flora-Habitat-Gebiets durchgeführt werden. Insbesondere die Brutzeit der Zippammer, die von April bis Juli andauert und eine ungestörte Umgebung erfordert, beschränkt die Bauaktivitäten auf den Zeitraum zwischen August und dem Einsetzen des Winters auf 1100m ü.M. Dieser Zeitrahmen gewährleistet eine nachhaltige Bewahrung der Tier- und Pflanzenwelt.