Viraler Verkehrsrückgang in Basel
Der Corona-Lockdown wirkt sich auch auf unser Mobilitäts- und Verkehrsverhalten aus. Schweizweit kam es zu einem starken Verkehrsrückgang. Und in Basel?
Mitte März wurde aufgrund des Corona-Lockdown das öffentliche Leben in der Schweiz stark eingeschränkt. Dies hat auf viele unterschiedliche Lebensbereiche deutliche Auswirkungen – so beispielsweise auch auf unser Mobilitäts- und Verkehrsverhalten. Schweizweit kam es zu einem starken Verkehrsrückgang. An Ostern wurde gar 90% weniger Verkehr auf der A2 am Gotthard gemessen. Und in Basel?
Unsere Verkehrsexperten nutzten die Gelegenheit und haben unter anderem am Riehenring den Verkehr mit einem Seitenradar erhoben und mit vorhandenen Messdaten von Februar 2019 verglichen. Dabei sind interessante Unterschiede zum Vorschein gekommen.
Verkehrsaufkommen
Insbesondere am Wochenende hat die Verkehrsmenge stark abgenommen: Während sich beispielsweise der Verkehr unter Woche im Schnitt halbierte, fiel die Reduktion am Sonntag mit rund 60% noch stärker aus. Besonders deutlich zeigt sich dies während der Nacht von Samstag auf Sonntag: Hier konnte eine Abnahme von mehr als 90% registriert werden.
Durchschnittsgeschwindigkeit
Gleichzeitig zeigt sich aus den Messdaten, dass die Fahrzeuge durchschnittlich schneller unterwegs waren. Am deutlichsten sind dabei die Unterschiede während der morgendlichen Verkehrsspitze: Die durchschnittliche Geschwindigkeit war zwischen 6 und 8 Uhr knapp 10 km/h schneller. Der Grund liegt im sonst eingeschränkten Verkehrsfluss beim morgendlichen Verkehrsaufkommen. Insgesamt wird aber während des Lockdowns über den ganzen Tag etwa 3 km/h schneller gefahren, hier vermuten wir den routinierten und ortskundigen Arbeits- und Lieferverkehr als Ursache.
Fahrzeugkategorie
Erwartungsgemäss hat sich auch die Zusammensetzung der Fahrzeugkategorien verändert. Der Anteil an Personenwagen nahm ab, während gleichzeitig mehr Kleinfahrzeuge (Motorräder, schnelle E-Bikes) unterwegs waren. Nebst den frühlingshaften Temperaturen dürften hier auch einige Personen dazugezählt werden, die dieses Verkehrsmittel anstelle des öffentlichen Verkehrs nutzten. Auffällig ist auch der höhere Anteil des Versorgungsverkehrs mit Lastwagen und Kleintransportern.