Ansätze und Good Practice-Beispiele
Innovative Ansätze zur flächeneffizienten Logistik. Unsere Best Practice Beispiele zeigen, wie Unternehmen ihre Lager- und Transportflächen optimal nutzen, um Kosten zu senken und die Nachhaltigkeit zu steigern.
F1: Mehrgeschossigkeit
Bei diesem Ansatz der Flächeneffizienz steht die Nutzung der dritten Dimension der Anlagen (in die Höhe oder Tiefe) im Fokus. So werden Logistikfunktionen (Lager, Umschlag etc.) nicht nur im Erdgeschoss, sondern in einem oder mehreren Geschossen ausgeführt oder Flächen für andere Nutzungen geschaffen. Damit kann die Flächeneffizienz von Logistikimmobilien gesteigert und insbesondere der Flächenknappheit in urbanen Räumen begegnet werden.
F2: Mischnutzung (auch logistikfremd)
Bei diesem Flächeneffizienzansatz stehen Teilflächen des Gebäudes nicht nur für Logistikfunktionen, sondern auch für logistikfremde Nutzungen zur Verfügung. Insbesondere die Obergeschosse können so besser ausgelastet werden. Mischnutzungen bieten zudem oft eine attraktivere Rendite und können in zentralen Lagen zu einem urbanen Nutzungsmix beitragen.
F3: Mehrfachnutzung (multi-user)
Bei diesem Ansatz der Flächeneffizienz werden Einrichtungen für Logistikfunktionen von verschiedenen Nutzern räumlich getrennt oder zu unterschiedlichen Zeiten verwendet. Flächen können auch unternehmensübergreifend genutzt werden. So lassen sich Synergieeffekte nutzen, um bestehende Infrastrukturen für Unternehmen mit identischen Anforderungen besser auszulasten.
F4: Anpassung Regulierung
Bei diesem Ansatz der Flächeneffizienz führen Anpassungen in der Bau- und Zonenordnung oder im Planungs- und Baugesetz zu einer Erhöhung der Ausnützungsziffer – dem Verhältnis zwischen Bruttogeschossfläche und Parzellengrösse. Dadurch können Gebäudehöhen und Überbauungsgrade zunehmen und Grenzabstände abnehmen. Damit tragen die regulatorischen Verbesserungen zu einer verstärkten Verdichtung bei. Alternativ können über einen Gestaltungsplan Nutzungserleichtungen umgesetzt werden, welche die Flächeneffizienz erhöhen.
F5: Automatisierung
Bei diesem Ansatz der Flächeneffizienz kann durch die Automatisierung von Sortierprozessen in einer Anlage Fläche für Logistikfunktionen eingespart bzw. der Durchsatz pro Fläche insgesamt erhöht werden. Auf einer kleineren Fläche kann somit eine vergleichbare Produktivität durch einen effizienteren Warenfluss gewährleistet werden.
F6: Zeitliche Zufluss-Steuerung
Ziel dieses Ansatzes zur Flächeneffizienz ist es, den Flächenverbrauch durch die zeitliche Steuerung und Verteilung von Transporten zu reduzieren. Der Flächenverbrauch für den Be- und Entlad in der Spitze wird gesenkt und über den Tag geglättet. Bei Zufahrtsstrecken innerhalb dicht besiedelter Gebiete sollen dadurch zusätzlich die Nachfragespitzen im Verkehr gebrochen werden. Dazu muss die Zufahrtszeit zum Areal im Voraus gebucht werden.
F7: Multifunktionalität
Dieser Ansatz der Flächeneffizienz kombiniert Infrastrukturzugänge und reduziert so den Flächenverbrauch. Bei der Bahn können sich z.B. mehrere Umschlaganlagen einen Annahmebahnhof teilen, um dessen Auslastung zu erhöhen. Dies hat zudem auch energetische Vorteile.
E1: Bündelung von Transporten in der Bedienung eines Logistikstandorts
Bei diesem Energieeffizienz-Ansatz geht es darum, verschiedene Ziele und Kunden bei der Bedienung einer Region zu bündeln. Dies kann durch regionale Verteilzentren oder kombinierte Transportlösungen erreicht werden, indem die Standorte mit grossen Verkehrsmitteln bedient werden und erst von dort aus die Feinverteilung mit kleineren Transportmitteln erfolgt.
E2: Verlagerung / Nutzung der Bahn
Ziel dieses Energieeffizienz-Ansatzes ist es, den Schienengüterverkehr als energieeffiziente und umweltfreundliche Alternative zum Strassentransport zu nutzen, wenn Güter gebündelt zwischen zwei Standorten transportiert werden sollen.
E3: Bündelung von Transporten in der Bedienung des urbanen Raums / Feinverteilung (Kurzform: Bündelung in der Feinverteilung)
Bei diesem Energieeffizienzansatz geht es darum, die Tourauslastung in der Feinverteilung zu verbessern und dadurch Fahrleistungen einzusparen. Dies kann durch die Nutzung grösserer Fahrzeuge oder durch ein nachgelagertes Hub-System (analog zur Bündelung in der Bedienung eines Logistikstandorts) erfolgen.
E4: Nutzung Cargobike
Im Rahmen dieses Energieeffizienzansatzes sollen umweltfreundliche Cargobikes auf der letzten Meile in dicht besiedelten Gebieten genutzt werden. Diese benötigen einen zentalen, gut erreichbaren Hub. So können dem gestiegenen städtischen Liefervolumen und regulatorischen Hürden in Form fester Anlieferzeiten und Zufahrtsbeschränkungen für Liefer- und Lastwagen Rechnung getragen werden. Gleichzeitig ist die Feinverteilung mit Kleinfahrzeugen wie Cargobikes energiesparender, als mit Lieferwagen.
E5: Elektrifizierung
Bei diesem Energieeffizienz-Ansatz wird der Güterverkehr eines Logistikstandortes mit Elektrofahrzeugen durchgeführt. Dadurch können insbesondere in Wohngebieten Lärm und Emissionen reduziert werden, gleichzeitig sind Elektrofahrzeuge energieeffizienter als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
FELOG ist ein KOMO-Projekt - gefördert von Energie Schweiz und dem BAFU