Bahnhof und Servicestation
Das Bahnhofsgebäude in Waldenburg hat nach den Plänen des Architekturbüros Bachelard Wagner Architekten ein neues Gesicht erhalten. Es ist dabei mehr als nur die Endhaltestelle der neuen Waldenburgerbahn.
Der neue Bahnhof in Waldenburg befindet sich am gleichen Standort wie der Bahnhof des alten «Waldenburgerli». Er dient seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 nicht nur als Endhaltestelle der vollständig sanierten Strecke zwischen Liestal und Waldenburg, sondern auch als Depot und Werkstätte der neuen Waldenburgerbahn der Baselland Transport AG (BLT). Rapp durfte ab Mitte 2017 für den Bahnhof Waldenburg die Bauherrenunterstützung und die Oberbauleitung ausführen und ab Mitte 2020 zusätzlich das Baumanagementmandat innerhalb des Generalplaners Bachelard Wagner Architekten übernehmen. «Wir vereinen Architekten und Spezialisten aus allen Bereichen unter einem Dach», sagt Mark Kraus, Projektleiter Architektur bei Rapp. Man verfüge über vielseitige Erfahrung, um Bauprojekte so zu planen und abzuwickeln, dass die Bauqualität, die Termine, die Kosten und die Nutzung eingehalten werden. «Zu unseren Leistungen beim Bahnhof Waldenburg gehörten unter anderem die Bauleitung, das Baukostenmanagement, die Systemanalysen von Betriebseinrichtungen, die Bauexpertisen sowie die Bauherrenunterstützungen», ergänzt Mark Kraus. Damit sorgten die Architekten von Rapp für ein reibungsloses Zusammenspiel aller am Bau Beteiligten.
Es galt, komplexe Einzeldisziplinen wie Gleisbau-, Tiefbau- und Hochbauarbeiten so zu verzahnen und parallel auszuführen, dass der sehr enge Terminrahmen eingehalten werden konnte. Dies war nur im Zusammenspiel aller am Bau Beteiligten möglich.
Zentrale Themen und Herausforderungen für die Planung des neuen Bahnhofs waren neben den umfangreichen Tiefbauarbeiten die Organisation der Infrastruktur mit optimalen Betriebsabläufen sowie die Einbettung des Bahnhofs in den Siedlungs- und Landschaftsraum in unmittelbarer Nachbarschaft der Villa Gelpke und der Hauptstrasse. Die Herausforderung des Projektes lag darin, alle geforderten Infrastrukturen für Verkehrs- und Gleisanlagen sowie die Bahnhofshochbauten auf engsten Platzverhältnissen für die optimalen Betriebsabläufe zu vereinen und die Bauabläufe so zu verzahnen, dass der enge Terminplan eingehalten werden konnte.
Pünktlich zum Fahrplanwechsel ist der Bahnhof den Fahrgästen und dem Betrieb übergeben worden. Doch der Bahnhof orientiert sich nicht nur an den Bedürfnissen der Fahrgäste, sondern bündelt durch den vorgelagerten Busbahnhof eine wichtige Funktion als Verkehrsdrehscheibe. Er verbindet den Ortskern mit dem Bahn- und Busverkehr wie auch mit dem motorisierten Individual- und Langsamverkehr. Im rückwärtigen Teil des Gebäudes ist die Unterhaltshalle mit Waschanlage für die Schienenfahrzeuge und in der südlichen Fortsetzung das Materiallager für Barrieren, Weichen- oder Fahrleitungsteile und Ersatzteile für das «Waldenburgerli» untergebracht. Neben den Büroräumlichkeiten im zweiten Obergeschoss stehen den Mitarbeitenden der BLT auch ein Aufenthaltsraum mit Küche, ein flexibles Sitzungszimmer und eine grosszügige Dachterrasse zur Verfügung – hochmoderne Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden der BLT. Zudem wurden ein Bankomat sowie ein kleiner Lebensmittelshop in das Bahnhofsgebäude integriert.
Fotos: Maris Mezulis
Der alte Bahnhof war bald nach der letzten Fahrt nicht mehr sichtbar. Seit Beginn der Vollsperrung der alten Bahnlinie am 6. April 2021 wurde er in einer ersten Phase zurückgebaut. Nachdem die umfangreichen Tiefbauarbeiten erledigt waren, konnte im Juli 2021 mit den Baumeisterarbeiten begonnen werden. Durch eine enge Verzahnung der Tiefbau-, Gleisbau- und Hochbauarbeiten konnte der knappe Terminplan eingehalten und der Bahnhof im Oktober 2022 der Bauherrschaft übergeben werden.