Freie Fahrt für die neue Waldenburgerbahn
Die Rapp AG unterstützte den Bauherrn in der Projektierungs- und während der Realisierungsphase. Insgesamt waren sechs Fachbereiche oder rund 40 Fachspezialistinnen und Fachspezialisten von Rapp in der Sanierung und Erneuerung der kompletten Infrastruktur der gut 13 Kilometer langen Strecke involviert.
Die Geschichte der Waldenburgerbahn geht bis ins vorletzte Jahrhundert zurück. Seit 1880 verbindet die Bahn die Ortschaft Waldenburg mit der Kantonshauptstadt Liestal. Das «Waldenburgerli», wie sie im Volksmund liebevoll genannt wird, war mit einer Spurweite von nur 75 Zentimetern die schmalste Eisenbahn der Schweiz. Am 5. April 2021 fuhr sie das letzte Mal. Die Bauarbeiten begannen gleich nach der letzten Fahrt. «Der Startschuss war der 6. April 2021, kurz nachdem die Baubewilligungen des Bundesamtes für Verkehr eingetroffen waren», sagt Andreas Anetzeder, Leiter Verkehrsanlagen bei Rapp sowie Gesamtprojektleiter und Bauherrenunterstützer der Gesamterneuerung der Waldenburgerbahn. Mit der Sanierung wurde die komplette Infrastruktur der gut 13 Kilometer langen Strecke erneuert und von 75 Zentimeter auf einen Meter umgespurt. Die Strecke wurde in sechs Baulose unterteilt. Zählt man noch die Bahnhöfe Liestal und Waldenburg dazu, sind es deren acht. In einer ersten Phase baute man die alte Bahnanlage sowie die Fahrleitungen, Lichtsignalanlagen, Bahnübergangsbarrieren, Schwellen, Weichen und Schienen zurück. Das Material, welches wieder verwendbar war, schleuste man in den Kreislauf zurück. In der nächsten Phase waren die Werkleitungsarbeiten dran. Es wurden Stützmauern und Brücken erstellt und in der dritten und letzten Phase baute man das neue Trassee und die Bahntechnik.
In der Bauherrenunterstützung und der Projektleitung waren viele unterschiedliche Themen abzudecken. Von der Gesamtprojektleitung, dem Kostenmanagement, dem Verkehrsmanagement im ganzen Tal, der Unterstützung in der Kommunikation, dem Schnittstellen- und Risikomanagement bis hin zur Oberbauleitung aller Lose. Alle diese Kompetenzen vereint Rapp unter einem Dach. Dies ermöglichte uns als Bauherrschaft grosse Synergien und eine einfache Führung.
«Rund 20 Monate war die Zeitvorgabe», betont Anetzeder, Leiter Verkehrsanlagen bei Rapp sowie Gesamtprojektleiter und Bauherrenunterstützer der Gesamterneuerung der Waldenburgerbahn. Bis zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2022 sollte das neue Rollmaterial auf der erneuerten Strecke fahren. «Das enge Zeitkorsett war die grösste Sorge, gleichzeitig auch die grösste Herausforderung», sagt Anetzeder. «Einmal mehr.» Doch die Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Personen, von der Geschäftsleitung bis hin zu den verschiedenen Fachdiensten bei der Baselland Transport AG (BLT), funktionierte einwandfrei. Auch funktionierte die Zusammenarbeit mit Kanton und Bund sehr gut. Zudem gab es wenige Einsprachen. «56 an der Zahl», und für ein Bauvolumen dieser Grösse sei das eher wenig. Anetzeder führt das einerseits auf die gute Informationspolitik zurück und andererseits auf den intensiven Dialog mit der Talbevölkerung. Auch Corona und der Hochwasserschaden konnten den Rhythmus nicht entscheidend stoppen.
Zu Beginn, im Jahr 2017, unterstützte Rapp die BLT in der Projektierungsphase und war während der Realisierungsphase mit der Oberbauleitung für den Strassen-, Tief- und Gleisbau beauftragt. Zum Mandat gehörte auch das Risiko- und Schnittstellenmanagement. Neben der Gesamtleitung, der Bauherrenunterstützung, der Oberbauleitung in den Losen 1–7, dem Risiko- und Schnittstellenmanagement durfte Rapp ab 2020 die Generalplanung für den Bahnhof Waldenburg und die Vermessungsleistungen im Los 7 übernehmen. «Insgesamt waren sechs Fachbereiche oder rund 40 Fachspezialistinnen und Fachspezialisten von Rapp im Projekt involviert», fasst Anetzeder die Leistungen des Basler Ingenieurbüros zusammen.
Insgesamt waren sechs Fachbereiche oder rund 40 Fachspezialistinnen und Fachspezialisten von Rapp im Projekt involviert.
325 Mio.
Schweizer Franken betrugen die Gesamtkosten für die Erneuerung der Waldenburgerbahn
40
Mitarbeitende aus 6 verschiedenen Fachbereichen engagierten sich insgesamt im Projekt
13
Kilometer Bahnstrecke und abschnittsweise Kantonsstrassen wurden erneuert
256
Vereinbarungen mit Anstössern wurden erstellt
56
Die Zahl der Einsprachen, die bereinigt werden mussten
Weitere Leistungen
|
|
Zeitlicher Ablauf
|
Menschen hinter dem Projekt
Bauleiterin Stephanie Költzsch gibt Einblick in ihre Arbeit